Der Handlungsdruck im Bereich der digitalen Transformation des öffentlichen Sektors ist gross. Die öffentliche Erwartungshaltung Behördendienstleistungen digital und medienbruchfrei anzubieten, ist spürbar. Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung verändert sich das Umfeld laufend. Entsprechend schwierig ist es, mit diesen Veränderungen auf organisatorischer Ebene Schritt zu halten.

In dieser Situation ist das Bedürfnis nach einer ganzheitlichen Standortbestimmung – einem Blick auf das Big Picture – gross. Dabei stellen sich für Verwaltungseinheiten folgende Fragen: Welche Aspekte sind auf dem Weg der Digitalen Transformation relevant? Wo sollen Ressourcen eingeplant und welche Handlungsfelder priorisiert werden? Und wo stehen wir im Vergleich mit anderen Behörden in diesem Bereich?

Um auf dieses Bedürfnis einzugehen, hat die APP zusammen mit der Berner Fachhochschule BFH sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW ein Innovationsprojekt lanciert. Im Rahmen eines «Innovationscheck-Projekts» der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse haben die drei Partner u.a. folgende Ziele verfolgt:

  • Identifizieren und Operationalisieren von relevanten Digitalisierungsdimensionen für Verwaltungen

  • Entwickeln eines ersten Prototypen eines digitalen Assessment-Tools

Durch die Zusammenarbeit der APP mit der BFH und der ZHAW konnten alle Partner ihre Stärken in die Entwicklung des Tools einbringen: Innovationskraft, praktische Erfahrung mit Projekten der digitalen Verwaltung, wissenschaftliche Relevanz, Vernetzung.

Prototyp

Das nun erfolgreich abgeschlossene Innovationsprojekt hat relevante Aspekte der digitalen Verwaltung in sog. Domänen identifiziert und die Prinzipien der Tallinner und der Berliner Erklärungen zu E-Government in ein operativ nutzbares Framework überführt.

Die Domänen der digitalen Verwaltung umfassen Themen wie Führung & Governance, Organisation, Kollaboration, Daten, Infrastruktur sowie Dienstleistungen und werden im Fragebogen weiter verfeinert. Beispielhaft zeigen die zwei folgenden Fragen, wie die Domänen Daten sowie Führung & Governance konkretisiert werden:

  • Inwieweit werden Daten, die durch die Verwaltungseinheit produziert oder in Auftrag gegeben werden, in maschinenlesbarer Form als Open Data publiziert?

  • Inwieweit bestehen in der Organisation dedizierte Führungsrollen für die digitale Transformation? (z. B. Chief Digital Officer, Chief Data Officer, ...)

Die rund 45 Fragen des Assessments wurden auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Standes sowie im Austausch mit Expert:innen entwickelt und in mehreren Testläufen für die Zwecke des geplanten Assessment-Tools optimiert. Das Ausfüllen des Fragebogens ermöglicht den Behörden die Orientierung über die eigene Position in den jeweiligen Domänen der digitalen Verwaltung.

Mit der Entwicklung des Tools auf Basis des Prototypen wurde bereits begonnen. Darüber hinaus sollen in einem Folgeprojekt weitere inhaltliche Funktionalitäten des Assessment-Tools erarbeitet werden. So soll dieses nebst der Orientierung auch die Ermittlung von Handlungsfeldern mit konkreten Massnahmen unterstützen. Auf technischer Ebene soll das Tool zudem nützliche Datenvisualisierungen aufweisen, die den Anwender:innen die Navigation durch die Resultate erleichtert.

In der Weiterentwicklung sollen auch die Bedürfnisse der Nutzer:innen strukturiert berücksichtigt werden. So sollen in Workshops mit potenziellen Anwender:innen weitere Anforderungen an das Tool erhoben werden und eine Community of Practice zur Einbettung des Assessment-Tools in eine lebendige Szene von aktiven, innovativen Personen im Umfeld der digitalen Verwaltung aufgebaut werden.

Haben Sie Interesse, die Entwicklung des Assessment-Tools mitzugestalten? Oder möchten Sie einfach auf dem Laufenden bleiben? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme!

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